Ergotherapie in der Pädiatrie	zurück zur Übersicht
Kinder mit folgenden Störungen: • Wahrnehmungsstörungen • Bewegungs- und Koordinationsstörungen • Aufmerksamkeitsdefizit- Syndrom mit u. ohne Hyperaktivität (ADS) • Störung der Ausdauer und Konzentration • Störung der Grob- und Feinmotorik • Graphomotorische Störungen • Händigkeit • Entwicklungsverzögerungen • Formen von Autismus • Kinder mit sozial auffälligem Verhalten Therapie: • Training der Wahrnehmung und deren Verarbeitung auf der Grundlage der sensorischen    Integrationstherapie (Training der Basissinne: Gleichgewicht, Tastsinn, Eigensinn) • Aufmerksamkeitstraining nach Lauth / Schlottke • Marburger Konzentrationstraining für Kindergarten- u. Schulkinder • Training der Graphomotorik + Feinmotorik • Kompetenztraining für Eltern sozial auffälliger Kinder • Handwerkliche Tätigkeiten • Förderung der Selbständigkeit durch alltagsrelevante Handlungen • Stärkung des Selbstbewusstseins Ergotherapie für Kinder - Was passiert da? Eines der wichtigsten Arbeitsgebiete der Ergotherapie ist die Behandlung entwicklungsverzögerter und hyperaktiver Kinder. Von Kindern also, die ihren Altersgenossen in der sozialen, kognitiven oder in der motorischen Entwicklung hinterherhinken. Sie haben z.B. Probleme beim Treppen steigen, Roller fahren, beim Schuhe zu binden oder Schwierigkeiten mit dem Stift zu malen oder der Schere zu schneiden. Dazu kommt oft eine Konzentrationsschwäche, die vor allem beim Schuleintritt sichtbar wird. Oder die Kinder, die oft "unangenehm" auffallen, Probleme haben sich in größere Gruppen einzufügen oder keine Freunde finden können… Und die Zahl dieser Kinder nimmt zu! Den Hauptgrund hierfür sehen Ärzte und Therapeuten in der immer mehr zunehmenden Bewegungsarmut unserer Kinder und der täglichen Reizüberflutung im akustischen und optischen Bereich. Im Gegensatz herrscht ein erheblicher Mangel an Reizen für das Gleichgewicht, den Tastsinn sowie das Gespür für den eigenen Körper. Unsere Kinder sitzen zu viel. Dadurch kommt es vor allem zu motorischen Problemen, denn nur wer sich bewegt, spürt seinen Körper und lernt ihn zu beherrschen! Ab welchem Alter wird Ergotherapie verordnet? Sobald Auffälligkeiten in der Entwicklung eines Kindes sichtbar werden, sollten Eltern dieses mit dem Kinderarzt besprechen. Er ist in der Lage, durch gezielte Verfahren/ Tests eventuelle Einschränkungen oder Verhaltensaufälligkeiten des Kindes zu diagnostizieren und eine umfassende Therapie auszuwählen. Die Ergotherapie als gezieltes Heilmittel wird dann ein Baustein in der Förderung des Kindes darstellen und 1x wöchentlich für 45 min. in einer Praxis durchgeführt. Die Aussichten, dass die Therapie positiv in den Entwicklungsprozess eingreift, sind umso besser, je eher man mit der Therapie beginnt.. Welche Therapie wird am häufigsten bei Kindern eingesetzt? Ergotherapie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Therapeutische Verfahren. Bei Kindern kommt es sehr häufig zum Einsatz der "Sensorischen Integrationstherapie". Sie basiert auf der Annahme, dass Kinder erst dann ihr Verhalten wirklich steuern können, wenn es ihnen gelingt, ihre Körperwahrnehmung und die vielfältigen Reize aus der Umwelt - also das was wir hören, sehen, tasten, schmecken u. riechen - zu verarbeiten. (sensorisch intergrieren). Solange sie das nicht können, leiden sie aus ergotherapeutischer Sicht unter Wahrnehmungsstörungen. Bei der Sensorischen Intergrationstherapie wird das Kind beim Spielen gezielt bestimmten Sinneserfahrungen ausgesetzt, damit es lernt, mit den verschiedenen Reizen umzugehen. So schaukelt z.B. ein Kind, das Probleme mit dem Gleichgewicht hat, viel in Bauchlage in der Hängematte, balanciert auf verschiedenen Gegenständen oder übt auf dem Therapie- Kreisel sein Geschick. Meist schon im Kindergarten aber spätestens bei Schuleintritt zeigt sich bei vielen Kindern eine Konzentrationsschwäche. Wir behandeln in unserer Praxis nach dem Marburger Konzentrationstraining (MKT), welches die Selbststeuerung und Selbstständigkeit der Kinder fördert. Die Kinder erlernen das planvolle, systematische Bearbeiten von Aufgaben und den richtigen Umgang mit Fehlern. Sie steigern damit ihre Leistungsbereitschaft sowie ihr Zutrauen in ihr eigenes Können. :::NEU::: Ausbildung zum Trainer des Marburger Konzentrationstrainings (MKT) mit Zertifikat seit Oktober 2011 Was können Eltern tun? Zu Beginn der Behandlung informiert sich der Ergotherapeut über die Vorgeschichte des Kindes, seine Lebensumstände, seine Gesundheit und beobachtet sein Verhalten. Zusammen mit den Eltern und dem Kind wird die weitere Therapie besprochen und das Kind langsam und spielerisch herangeführt. In den darauffolgenden Therapiestunden bleibt das Kind allein mit dem Therapeuten in der Ergotherapie. Wichtig für das Gelingen ist eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Therapeut und Eltern. Nur wenn die Eltern die Therapie mit tragen und auch zu Hause auf neue Verhaltensweisen achten und ihr Kind unterstützen, wird sich das Kind wohler und sicherer im Alltag fühlen.
zurück zur Übersicht